Ralf Bader bleibt für weitere fünf Jahre Nürtinger Stadtbrandmeister, Michael Armbruster ist sein neuer Stellvertreter, und tritt damit die Nachfolge von Rolf Binder an, der zum Ehrenkommandanten ernannt wurde. An der Hauptversammlung in der Beutwanghalle nahmen 180 Feuerwehrleute und 20 Gäste teil.
Neben den Feuerwehrkameraden der Abteilungen Stadtmitte, Hardt, Neckarhausen, Raidwangen, Reudern und Zizishausen begrüßte Stadtbrandmeister Ralf Bader den Oberbürgermeister, Stadträte, Ehrengäste und Vertreter befreundeter Organisationen. Er berichtete vom aktiven Einsatz von 252 der insgesamt 419 Mitglieder der sechs Abteilungen. 2019 musste man bei 357 Alarmierungen ausrücken, 32 Mal weniger als im Vorjahr. Es gab 65 Brandeinsätze, 235 technische Hilfeleistungen und 57 Fehlalarme.
Besonders gefordert waren die Einsatzkräfte am 14. Dezember 2019, wo man zuerst einen Linienbus belüften und mit einem Schaumgemisch durchspülen musste, dann einen PKW-Vollbrand am Schelmenwasen löschte und beim dritten Einsatz bei einem Verkehrsunfall in der Neuffener Straße bei der Personenrettung aktiv war.
Von einem positiven Kassenstand zum Jahresabschluss berichtete Kassier Rainer Thumm, dem die Kassenprüfer Klaus Kessler und Stefan Anderle eine einwandfreie Kassenführung attestierten, und der von der Versammlung einstimmig entlastet wurde.
In seinem FFW-Premiere-Grußwort dankte Oberbürgermeister Dr. Johannes Fridrich den Kameraden für ihren unermüdlichen und wichtigen Einsatz zum Wohle der Nürtinger Bevölkerung. „Die Freiwillige Feuerwehr ist ein fester Bestand der Stadtgesellschaft“, bezeichnete Fridrich die Feuerwehr als eine große Familie mit einer guten Kameradschaft. Der OB ging auf einige der 2019 durchgeführten Einsätze ein, um danach gemeinsam mit dem Stadtbrandmeister die Ehrungen von 19 langjährigen verdienten Rettern vorzunehmen. Thomas Nägele bekam für 15 Jahre aktiven Feuerwehrdienst das Feuerwehr-Ehrenzeichen in Bronze, Pierre Le Prêtre, Jens Lohrey-Bütikofer, Christian Pfitzenmaier, Alexander Schmidt, Marc Sobeck und Gernot Vorbrugg für 25 Jahre das Ehrenzeichen in Silber, Klaus Kerner, Rainer Henzler, Volker Baron, Ulrich Haussmann, Michael Kirchner, Axel Krämer, Karl-Heinz Müller, Jörg Weimer, Armin Hoss, Ralf Hoss und Gert Schäfer für 40 Jahre das Ehrenzeichen in Gold, und Heinrich Heuschele für 50 Jahre das Ehrenzeichen in Gold mit besonderer Ausführung verliehen. Das Feuerwehr-Fitness-Abzeichen haben Andriko Mugrauer, Sascha Unsöld und Philipp Gürntke abgelegt.
„Eine Urkunde ist übrig geblieben, hiermit darf ich heute einen Kameraden ehren, der 1974 in die Jugendfeuerwehr Nürtingen eingetreten ist“, eröffnete Ralf Bader seine Laudatio auf den nach 15 Jahren als stellvertretender Stadtbrandmeister aus dem Amt scheidenden Rolf Binder. „Dein Engagement, dein Pflichtbewusstsein und dein Stil haben die Feuerwehr geprägt“, charakterisierte Bader seinen Kameraden.
Rolf Binder wurde zum Ehrenkommandanten der Freiwilligen Feuerwehr Abteilung Stadtmitte ernannt. In seinem Grußwort blickte Binder auf 15 ereignisreiche und spannende Jahre zurück. „Feuerwehr ist Teamarbeit, und das haben wir als großes Team immer wieder bewiesen“, konstatierte er. Binder bedankte sich bei Stadtbrandmeister Ralf Bader und dessen Vorgänger Jürgen Burkhardt für die gute Zusammenarbeit, und wünschte allen Kameraden, dass diese immer wohlbehalten von Einsätzen und Übungen zurückkehren.
Der zeitintensivste Teil der 130-minütigen Hauptversammlung war der Tagesordnungspunkt „Wahlen“. In geheimer Abstimmung galt es für die 166 anwesenden stimmberechtigten Feuerwehrmitglieder den Stadtbrandmeister, dessen Stellvertretender und zwei Nachrücker für den Gesamtausschuss zu wählen. Die Abstimmungs- und Auszählungsprozedur verschlang dabei über die Hälfte der Versammlungszeit.
Wahlleiter Willi Knapp verkündete die Abstimmungsergebnisse. Die ohne Gegenkandidaten angetretenen Ralf Bader erhielten 140 von 166 abgegebenen Stimmen, Michael Armbruster 145. Beide nahmen die Wahl an. Florian Henzler (137 Stimmen) und Tobias Lang (138) gehören künftig dem Gesamtausschuss an. Mit dem Feuerwehrwahlspruch „Einer für Alle – Alle für Einen – Gott zur Ehr – Dem Nächsten zur Wehr“ schloss Versammlungsleiter Bader die Veranstaltung.
„Schon etwas komisch die heutige Versammlung, so ganz ohne Spielmannszug, Tischen und kameradschaftlichem Zusammensitzen“, hofft ein langjähriger Feuerwehrmann der Abteilung Neckarhausen, dass die nächste Hauptversammlung wieder in altbewährter Art und Weise stattfinden kann, und spricht damit sicher auch im Namen vieler Feuerwehrkameraden.
Bericht + Bild NTZ, Rudi Fritz